Helfen: ja - Held spielen: nein


Lehrgang zur Realistischen Selbstverteidigung im Karate-Dojo-Sochin Fläming

Wiesenburg. Bedrohliche Situationen für sich und andere richtig einzuschätzen und dann entsprechend handeln, darum ging es in einem zweitägigen Seminar, zu dem Roland Willy Maria Haag-Schönenberg in seinen Karate-Dojo-Sochin Fläming eingeladen hatte. Der Kurs firmiert unter dem Begriff: Realistische Selbstverteidigung. Angesprochen waren nicht Personen die dachten, sie könnten anschließend, wie ein Filmheld a là Rambo, quasi im Alleingang den heldenhaften Retter spielen. Und dass natürlich alles mit minimalen Aufwand, sprich den schwarzen Gürtel im Expresslehrgang erwerben.Haag-Schönenberg (5. Dan Shotokan Karate, 1. Dan Judo, 1. Dan Aikido. Dan Anwärter Kyusho Jitsu) hat ein anderes Anliegen. Seine Teilnehmer müssen erst einmal ihre inneren Grenzen erkennen, dann aber bereit sein, sie zu überwinden: „Das war für einige schon eine besondere Erfahrung, auch zu zuschlagen. Doch das kann manchmal der letzte Weg sein, den man gehen muss, um die Situation zu überstehen.“Zum Beispiel, seine Kursteilnehmer werden Zeuge eines Überfalls. Hier ist die viel zitierte Zivilcourage gefragt.

Selbstverteidigung im Karate
(Foto F. | 2019 ©)

Er empfiehlt, per Handy die Polizei zu informieren, die Angreifer laut anzusprechen und mit dem Handy wedelnd zu signalisieren, dass der Vorfall gemeldet ist. In vielen Fällen schreckt dies die Angreifer bereits ab. Sollten die Täter nicht davoneilen, sie fest im Blick behalten, nicht nach unten schauen. Wer den Sichtkontakt standhält, wird für den Aggressor zu einer schlecht einzuschätzenden Person. Man muss bedenken, Straftäter gehören nicht unbedingt zu den Mutigsten, sie möchten straffrei aus der Sache herausgehen und treten daher die Flucht an.

Selbstverteidigung im Karate
(Foto F. | 2019 ©) Roland Haag-Schönenberg (m.) zeigte leicht erlernbare aber wirkungsvolle Methoden zur Gefahrenabwehr.

Es kann natürlich auch zu dem Fall kommen, dass der Helfer dennoch angegriffen wird und auch dies gehörte zu dem Inhalt des Trainingsprogramms. „Wichtig ist, dass man es aushalten muss geschlagen zu werden. Damit hatten einige Teilnehmer zunächst ihre Probleme, doch dafür gibt es schließlich Gegenmittel“, so der 64jährige Kampfsportexperte.Er zeigte empfindliche Stellen am Körper und Gesicht, die den Angreifer mit schnell ausgeführten Schlägen große Schmerzen bereiten würden. Auch wer nach hinten umgestoßen wird, kann mit einem gezielten Tritt den Täter erst einmal stoppen. Danach sollte man sich aus dem Umfeld entfernen. Dies alles funktioniert aber nur, wer dazu auch bereit ist. „Ich sage immer beim Karatetraining: Wenn man treffen will, muss man auch bereit sein zu zuschlagen oder zu treten. Sonst funktioniert es nicht“, so Haag-Schönenberg.Dass müssen die Probanden verinnerlichen. Der gebürtige Stuttgarter gab aber auch Tipps mit auf den Weg, um kritische Situationen zu vermeiden, wie zum Beispiel auf einem schlecht beleuchteten Autoparkplatz in der Nacht. Beim Gang zum Automobil nicht abgelenkt sein, wie aufs Smartphone blicken und den Schlüssel schon in der Hand haben und nicht erst am Pkw in den Taschen danach suchen. Der Schlüssel ist eine gute Waffe, dieein Angreifer leicht unterschätzt. Ohnehin propagiert Haag-Schönenberg stets aufrecht zu gehen, das wirkt auf einen Schurken schon abschreckend, während ständiges nach unten Blicken, einem in die Opferrolle geraten lässt.

Dies waren nur einige der wertvollen Tipps die Haag-Schönenberg seinen Teilnehmern auf den Weg gab.Es wird sicherlich noch weitere Lehrgänge geben, feste Termine stehen aber noch nicht fest. Um die Realistische Selbstverteidigung am besten zu verinnerlichen schwebt dem Jeseriger ein mehrwöchiger Kurs vor:Schlüssel ist eine gute Waffe, die ein Angreifer leicht unterschätzt. Ohnehin propagiert Haag-Schönenberg stets aufrecht zu gehen, das wirkt auf einen Schurken schon abschreckend, während ständiges nach unten Blicken, einem in die Opferrolle geraten lässt. Dies waren nur einige der wertvollen Tipps die Haag-Schönenberg seinen Teilnehmern auf den Weg gab.Es wird sicherlich noch weitere Lehrgänge geben, feste Termine stehen aber noch nicht fest. Um die Realistische Selbstverteidigung am besten zu verin- nerlichen schwebt dem Jeseriger ein mehrwöchiger Kurs vor:„Wichtig ist es die Übungen unter Anleitungen immer wieder zu wiederholen. So viele neue Anwendungen gibt es gar nicht, aber nur durch intensives Üben, gehen die Schritte ins Blut über.“ Solch ein mehrteiliger Lehrgang lohnt sich aber erst bei einer entsprechenden Teilnehmerzahl. Wer Interesse hat ruft unter der 0173/9993161 oder schreibt eine E-Mail an kadoso_flaeming@yahoo.de.

(Artikel TER | 2019)